WEC*-Abend: Gute Entscheidungen treffen

Ich habe auf den Sketchnotes sowohl einige allgemeine Informationen zum Treffen von Entscheidungen mitgekritzelt als auch den Weg, das "Innere Team" zu befragen. Dazu gibt es fünf Regeln, die sich ebenfalls auf meinem Protokoll finden.Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Honig, Marmelade oder Nutella? Das ist eher die Art kleiner Entscheidung, bei der man nicht zwangsläufig das innere Team zu Rate ziehen musss. Sketchnotes und Foto: Ania Groß

  • Soll ich mir eine neue Arbeitsstelle suchen?
  • Muss ich von meinem Auftraggeber ein höheres Honorar fordern?
  • Soll ich eine Angehörige zuhause pflegen?
  • Sollen wir uns ein Haus kaufen?
  • Und was esse ich zum Abendbrot: Pizza oder Salat?

Auch in diesem Monat trafen sich wieder knapp 20 selbstständige und freiberufliche Frauen um einem anregenden Vortrag zu folgen: Susanne Lübben hat uns erzählt, wie vielen Reizen wir sekündlich ausgesetzt sind, wieviele davon uns Entscheidungen abverlangen und welche Möglichkeiten wir haben, diese Entscheidungen zu treffen.

Die Frage, ob wir Pizza oder Salat essen, werden die meisten von uns ohne zu zögern, aber vielleicht von Vernunft geleitet, schnell beantworten. Die Ergebnisse der anderen Entscheidungen wiegen schwerer, deshalb kann es helfen, ein Mittel zu haben, wie man diese Entscheidungen so treffen kann, dass sie sich auch nach einem Monat, einem Jahr, viel später, richtig anfühlen.
Wir haben die Methode des “Inneren Teams” kennengelernt und an einem Beispiel durchgespielt.

Die Methode des inneren Teams lässt sich sicherlich gut mit visuellen Notizen verstärken, vielleicht kommt man so schneller zu einem Ergebnis?

Ich freue mich über Kommentare zum Chart, zu meinem Text oder zum zum Abend.

*WEC ist die Abkürzung für Woman Entrepreneur Club. Eine bundesweite Gruppe selbstständiger und freiberuflicher Frauen, die sich über XING organisiert.

Einmal ist immer das erste Mal – mein erstes BarCamp

Nun hat mich das BarCamp-Virus auch erwischt.

Ich habe zwar keine Session angeboten, aber als brave Teilnehmerin alle Sessions, die ich besucht habe, mitgekritzelt.

Ich freue mich übrigens sehr, wenn ihr auf diesen Blogbeitrag verlinkt. Ich möchte euch aber bitten, die Bilder nicht downzuloaden ohne das vorher mit mir abgesprochen zu haben.

Tja, wie war’s denn nun? Zunächst mal fand ich die Anfangszeit von 8:30h ziemlich unchristlich und bin deshalb an beiden Tagen erst zur Sessionplanung um 10 h angereist (zumal für mich als Allergikerin so ein leckeres Campfrühstück leider nicht infrage kommt).

Am Freitag hab ich im Saal mitgeschrieben, am Sonnabend blieb ich draußen und habe beobachtet, wie aus den Vorschlägen nach und nach die Sessionwand entstand: Mehr als 10 Räume (von 10 bis 150 Leute fassend) und je sechs oder sieben Zeitfenster von 1 Std.

Und am Ende gab es fast keine Lücken. Beeindruckend. Beeindruckt hat mich auch die Vielfältigeit. Bisher war ich immer nur auf Camps zum Thema WordPress gewesen; und auch wenn dort inzwischen softe Themen Einzug gehalten haben, ist natürlich viel zum Thema Programmierung und Website-Optimierung dabei. Nicht so auf dem BarCamp, da ging es um soziale Themen, um Politik, um Apps und Programme, um verschiedene Arebitsmodelle, um ein besseres Leben und und und …
Auf dem ersten Bild unten seht ihr über 60 Vorschläge und das war nur die Liste für Freitag.

Die Vorschläge reichten von "40 kg abnehmen" über Geldsparen mit Stromverträgen und "Chatbot from Scratch" bis hin zu Veränderungen im Autoverkehr. Der Schwerpunkt lag auf Internet und Digitaliserung. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Über 60 Sessionvorschläge in Stichwörtern. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Die Trump-Methode

Los gings mit @WalterMK, der uns die Trump-Methode näher bringen wollte. Leider driftete die Session recht schnell in eine Diskussion ab, da hätte es zumindest eine Person zum Moderieren gebraucht. Mich persönlich hätte mehr die Analyse der Methode interessiert als die gleiche Diskussion wie seit Monaten, die viel erklärt, aber keine Lösungen findet.

Wichtigster Punkt auf den Sketchnotes: Der Mensch ist faul. Statt zu denken lässt er sich lieber von Emotionen leiten. Wer Emotionen weckt, führt! Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Ich hatte gehofft, mehr zur Trump-Methode zu erfahren, aber der Diskussionsbedarf der Teilnehmenden war zu hoch … Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Bürgerbeteiligung bei der Planung einer neuen U-Bahnlinie

Richtig gut gefiel mir die Session der @hochbahn, die von zwei Mitarbeitenden aus dem Marketing vertreten wurde. Die Hochbahn hat mit der Planung für die U-Bahnlinie 5 in Hamburg begonnen und will möglichst vieles besser machen als die letzten Großprojekte in ganz Deutschland. Deshalb setzt man auf eine ganz frühe Bürgerbeteiligung.

Die Bürgerbeteiligungsverfahren, die ich bisher erlebt habe, gingen so: Es wurden Pläne fertig gestellt und durchgerechnet und auf Machbarkeit geprüft; und dann wurden sie den Bürger*innen vorgelegt: Friss oder stirb. Einspruch, Vorschläge, Verbesserungen? Für alles ZU SPÄT. Ich wünsche der Hochbahn sehr, dass ihr Konzept aufgeht!

Gelernt: nimby. Das ist die Abkürzung für Not in MY backyard. Also: überall, nur nicht HIER.

Die Sketchnotes zeigen u. a. die Salamitaktik, die nicht mehr zeitgemäß ist, dabei wird den Bürger*innen scheibchenweise Information serviert. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Pia und Nils berichteten einerseits vom gerade begonnenen Prozess der ECHTEN Bürgerbeteiligung beim Projekt U5, stellten sich aber auch kritischen und wohlwollenden Fragen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Regionalwert AG Hamburg

Ulf Schönheim hatte ich schon vor ca. einem Jahr beim Nachhaltigkeitstreffen kennengelernt, wo er auch die Regionalwert AG vorstellte. Damals habe ich aber noch keine Sketchnotes gemacht und deshalb hab ich mir das nochmal angehört. Ich liebäugele auch immer noch mit einer Aktie. Allerdings halte ich 500 € für eine Geldanlage, die sich nicht monetär, sonder eher im ideellen Bereich rentiert, für einen ganz schon hohen Betrag und damit bin ich nicht allein, wie u. a. eine Frage aus dem Publikum zeigte. Aber ansonsten ist das einfach eine tolle Idee!

Hier ist ein Blogbeitrag, der sich fast ausschließlich mit Ulfs Session beschäftigt: Die Sache mit dem Kohlrabi

Den Kohlrabi, der in einem anderen Blogbeitrag eine wichtige Rolle spielt hab ich gar nicht in die Sketchnotes gekritzelt. Dafür die Idee, des regionalen Netzwerks, bei dem ein Partnerbetrieb die Produkte der anderen Betriebe verarbeitet. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Von Ulf Schönheim ließ ich mir zum 2. Mal die Regionalwertaktie schmackhaft machen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Storytelling

Wenn ich mich recht entsinne, war die nächste Session Storytelling, wo ich bei @tiemann_jana von @NKIconsult die Basis verstärkt habe, die der Vortrag von Katrin Klemm zum gleichen Thema angelegt hatte.

Storytelling lässt sich prima nutzen um Menschen den Nutzen von Sketchnotes nahezubringen und andererseits kann ich mir vorstellen, dass Sketchnotes wiederum sich großartig dafür eignen, Storytellingprozesse in Unternehmen zu unterstützen.

Die Frage einer Teilnehmerin, ob es auch ohne sog. "Heldenreise" geht, wurde mit nein beantwortet. Die Welt will sich identifizieren und braucht Held*innen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Storytelling lässt sich in Unternehmen nicht nur nach außen einsetzen, sondern auch nach innen, z.B. zur Mitarbeiter*innengewinnung und -bindung. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Unterstützung für Cyberkriminelle

Die lustigste Session, die ich gehört habe, war von @Sabrina_NLS. Sie stellte die steile These auf, dass es sich bei Cyberkriminalität um ein ernstzunehmendes Berufsfeld handelt und das wir alle viel tun können, um den darin Tätigen, den Cyberkriminellen, das Leben zu erleichtern. Also, liebe Blogleserinnen und -leser, ändern wir doch jetzt flugs mal alle unsere Passwörter zu 123456, besser noch 1234. Und wir werden auf einen Streich Tausende von Hackern sehr, sehr glücklich machen. Und das ist erst der Anfang.

Wichtige Punkte in diesen Sketchnotes: Backups, Passwörter und Software. Da die Session ironisch gemeint war, sollte man im wirkliche Leben das Gegenteil der Tipps umsetzen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Eine sehr lustige Runde. Alle Teilnehmerinnen sind nun optimal gerüstet um Cyberkriminellen das Leben maximal leicht zu machen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Make Germany great again

Zum Abschluss habe ich am Freitag nochmal an einer politischen Diskussion teilgenommen: Was können wir tun, wie können wir auf die neue Rechte reagieren und wie geht man am besten mit Hass im Netz um? Der meiner Meinung nach beste Vorschlag kam von einer FDP-Parteizugehörigen: Sie schlug vor, dass wir uns alle einen AfD-Wähler oder ähnliches suchen und mit dieser einen Person dauerhaft ins Gespräch kommen. Sie selbst macht das seit ca. 18 Monaten. Wow! Initiiert wurde diese Session von @JohnHeaven

Auch diese Session war eine Diskussion und deshalb enthält die Sketchnotes viele Aussagen von Diskussionsteilnehmenden. U.a. konkrte Tipps zum Umgang in Sozialen Netzwerken. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Eine These zur Erklärung geringer Wahlbeteiligung: Wir sind lieber gegen etwas als für etwas. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Das war der Freitag, abends gab es dann wieder was zu essen (es gab den ganzen Tag was zu essen, aber für mich gabs nur Obst) und ich habe mir mit Frühlingsrollen das Bäuchlein vollgeschlagen, die kann ich nämlich essen 😉 und dazu leckeren Cider getrunken.

Auch am Sonnabend bin ich wieder erst ganz knapp zum Planungsteil eingetrudelt.

Und diese Sessions habe ich mir dann aus den über 100 Angeboten rausgepickt:

Buddenbohms Familienblog

@Buddenbohm und @Herzdame sind in Twitterkreisen wohlbekannt. Zum Camp hatten sie ihre beiden Söhne mitgebracht. Es gab nämlich am Sonnabend auch Kinderbetreuung. Allerdings sind die beiden Jungs dafür schon viel zu alt, sie haben sich ganz normal die Sessions angeguckt, die sie interessiert haben. Nachlesen könnt ihr das hier.
In der Session ging es um bloggende Kinder und Mediennutzung. In allen Familien ein wichtiges Thema …

Ein wichtiger Punkt in diesen Sketchnotes: Es gibt zu wenige bloggende Kinder in Deutschland. Deshalb haben die wenigen, die es gibt, einen ziemlich großen Einfluss, zum Beispiel über Produkttests. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Bei Buddenbohms geht es zu wie überall, die Mediennutzungszeit muss laufend neu verhandelt werden. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Was ist OpenSpace und wie funktioniert es?

BarCamps und OpenSpaces sind eng verwandt, @OpenSpaceMode erklärte uns die Methode genauer und berichtete von Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Gruppen in Unternehmen.

Eigenverantwortung wird bei der OpenSpaceMethode groß geschrieben. Wer nicht in einer Session bleiben will geht und wer bleibt ist am richtigen Ort. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Alexander Schilling erklärte uns die OpenSpaceMethode, die mit der BarCampMethode eng verwandt ist. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Besser leben in ca. 23 einfachen Schritten

Eine Session, die @HerrBertling schon im letzten Jahr gehalten hatte. Schön, dass er sie wiederholt hat. Es ist gut, gemeinsam Erfahrungen auszutauschen, welche Apps und Ernährungsformen weiterbringen und ob Kaffeeverzicht der heilige Gral für alle sein kann (Ich meine “NEIN!!”). Fazit (u. a.)Liebe Lesende, bewegt euch (mehr)!

Zu den ca. 23 Tipps für ein besseres Leben gehören u. a.: Genug Schlaf, Verzicht auf Junkfood, Bewegung, Tipps für besseres Arbeiten, Buchtipps, App-Tipps. Umstritten war der Kaffeeverzicht. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Viele kleine Tipps, um entspannter, glücklicher und gesünder zu leben. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Andere überzeugen

Die Überzeugungssession von @Sabrina_NLS hätte mich noch mehr überzeugt, wenn sie sie nicht so fürchterlich schnell gehalten hätte. Sie sagte selbst, dass das Material eigentlich für ein wesentlich längeres Format reichen würde. Aber für mich war es eine nette und hochwillkommene Ausfrischung von NLP-Wissen.

Die Sketchnotes zeigen u.a. ein Minipotrait von Sabrina Schelling, die die Session hielt und z. B. einige Floskeln, die man nutzen sollte … Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Ein paar schnell umsetzbare Strategien um das Gegenüber positiv in die eigene Richtung zu beeinflussen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Aufmerksamkeit für Abgehängte

Zuletzt ging es dann nochmal um Politik, wieder initiiert von @johnheaven. Das Gefühl, dass, während man noch auf ein Argument zu reagieren versucht, schon das nächste rausgeschleudert wird, das kenne ich sehr gut. Das macht mich auch als stille Zuschauerin/Mitleserin immer sehr hilflos. Ich habe es mit dem Haupt der Medusa illustriert, der immer zwei neue Schlangenköpfe nachwuchsen, wenn Perseus ihr einen abschlug.

Die Sketchnotes zeigen Fragen und Diskussionsbeiträge. DIE Lösung haben wir nicht gefunden. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Diskussionsrunde zum Thema Aufmerksamkeit für Abgehängte.

Das war das BarCamp. Ich bin jetzt absolut infiziert und werde ab jetzt jedes Jahr zum BarCamp Hamburg gehen. Liebe Unternehmen, bitte seid weiter freigiebig mit Sponsoring! Für dies Jahr ein fettes Danke an OTTO, Cassini, Tchibo, Bertelsmann, Sky, undpaul, Akra, hmmh, Vivien Pein, Monday, Qudosoft, Xcel Media, Social Media OWL, Shipcloud, E.ventures.

Sachsponsoren in diesem Jahr waren: Darboven, Eilles, Carlsberg und tixxt. Für nächstes Jahr wird u. a. ganz dringend ein Wasser-Sponsor gesucht. Wie wäre es mit HamburgWasser? Viva con Agua? Bismarck-Quelle?? Ich persönlich hätte gern einen Mate-Sponsor gehabt. Vielleicht geht da was?

Jetzt habe ich hier einen ganzen Stapel mit schicken Sketchnotes … Habt ihr Interesse an den Blättern? Schreibt mir bis zum 30. November in die Kommentare, welches Sketchnotes-Blatt vom #bcHH16/@barcampHamburg ihr gern hättet und WARUM. Ob ich dann subjektiv nach Begründung entscheide oder verLOSe, weiß ich noch nicht. Jedenfalls verschicke ich bei Interesse bis zu drei Sendungen (A4-Format, nur innerhalb Deutschlands). Ihr könnt euch also auch mehrere wünschen!

Gekritzelte Fliegenklatsche und einige Fliegen. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

 

Natürlich sind auch(fast) alle anderen Kommentare sehr erwünscht, schlagt doch einfach zwei Fliegen mit einer Klappe!

Creative Mornings im November: Trendforscherin Birgit Gebhardt

Heute in 15 Jahren

war der Titel von Birgit Gebhardts Vortrag.

Die Sketchnotes visualisieren einige Schlüsselsätze aus dem Vortrag der Trendforscherin Birgit Gebhardt. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Der Creative Morning im November hatte weltweit das Motto “Fantasy”. Und so fordert auch Trendforscherin Birgit Gebhardt: Mehr Phantasie. Sketchnotes und Foto: © Ania Groß

Spannend! Aus vielen Richtungen höre ich im Moment, dass wir in Deutschland, in Europa, mutiger werden müssen. Gleichzeitig müssen wir Scheitern als Ausdruck dieses Mutes begreifen. Das heißt, wenn eine Person gescheitert ist, sollten wir das als Ausdruck ihres Mutes und als Zuwachs an Erfahrung begreifen.

Neugier und Phantasie (Fantasy war das weltweite Monatsthema der Creative Mornings im November) sind unverzichtbar, wenn man nicht hinterher hinken (Stichwort Digitalierung), sondern mitgestalten möchte.

Das Frühstück wurde auch diesmal vom Magazin Page gesponsert.

Der nächste Creative Morning in Hamburg findet am 2.12.2016, um 8:30 Uhr wieder bei designxport statt (das fehlt ganz unten auf den Sketchnotes).

Sketchnotes-Workshop

Die Ostfassade des Museums in schnellem Sketchnotes-Stil. © Illustration: Ania Groß

Das Titelbild des Konferenzflyers: Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. © Illustration: Ania Groß

Einen tollen Veranstaltungsort hatten die Organisatorinnen des aiic, des internationalen Berufsverbands der Konferenz­dolmetscher, da gefunden: die Jahrestagung in Deutschland fand im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg statt.

Eine lange Tafel voller Papier, Hefte und Stifte. @ Ania Groß

Während der Pause: kreatives Chaos. © Foto: Ania Groß

Anderthalb Tage wurde getagt und am Sonntagnachmittag gabs für alle, die wollten, noch einen Sketchnotes-Workshop. Alle Teilnehmenden bekamen ein Materialpaket: Fineliner (Pigmentliner, 0,3 mm) und zwei Pinselstifte von Neuland und ein Blanko-Spiralbuch von ClaireFontaine (das ist bekanntermaßen mein Lieblingspapier) und konnten damit gleich loslegen.

Los gings mit etwas Theorie und 14 gezeichneten Äpfelchen.

Innerhalb von drei Stunden haben die Teilnehmenden die Grundlagen gelernt: Sketchnotes-Alphabet, Rahmen, Pfeile, Typografie, Aufbau, Einsatz von Farbe und verschiedene Arten, Persönchen zu zeichnen. Und und und …

Jede Menge kleine Zettel mit gezeichneten Gegenständen. © Foto: Ania Groß

Die zweite Aufgabe: Gegenstände zeichnen, fast alles lässt sich aus Rechteck, Dreieck, Kreis, Linie (Bögen) und Punkt zeichnen. © Foto: Ania Groß

Die (meiner Meinung nach) wichtigste Fähigkeit beim Sketchnoten ist das Zeichnen von abstrakten Begriffen, bzw. Metaphern. Ein Haus, ein Auto oder einen Laptop bringt jede*r zustande, aber wofür können die Symbole stehen? Eine Gruppe von Häusern steht je nach Ausführung für Stadt oder Dorf, das Auto für Mobilität oder Umweltverschmutzung und der Laptop für Digitalisierung, Internet …

Deshalb hatte ich als dritte Übung postkartengroße Zettel vorbereitet, die genau diese Fähigkeit in den Fokus rücken sollten: Jede*r Teilnehmer*in bekam drei oder vier Blätter mit abstrakten Begriffen, dabei gab es jeden Begriff nur zweimal in der Runde. Hier sind einige besonders schöne oder kreative Ergebnisse.

(Die Urheber*innen sind mir namentlich nicht bekannt, alle haben jedoch einer Veröffentlichung zugestimmt. Diese Zustimmung kann natürlich jederzeit widerufen werden)

gekritzelte Hamburgsilhouette. @ Illustration: Ania Groß

© Ania Groß

WEC*-Abend: Storytelling

Auf der Sketchnote zum WEC-Vortrag von Katrin Klemm wir vor allem eines deutlich: Gute Geschichten bestehen aus drei Schritten: Der Beschreibung der Hauptperson, dessen, was "eines Tages" passierte und was dann passierte, bis alles zu einem (glücklichen) Ende fand. Sketchnotes und Zeichnung: Ania Groß

Gute Geschichten berühren uns. Sie laufen immer nach denselben Mustern ab.


Knapp 20 selbstständige und freiberufliche Frauen trafen sich auch in diesem Monat um einem anregenden Vortrag zu folgen: Katrin Klemm (coaching mit k) hat uns Stories erzählt und uns beigebracht, auch selbst welche zu erzählen. Und das ist mit den drei (oder auch fünf, je nach Geschmack) Schritten gar nicht so schwer!

Im Nachheinein fand ich nur eine Kleinigkeit etwas irreführend (und vielleicht geht es euch beim Angucken der Sketchnotes auch so): Die Bezeichnung Held/Heldin. Damit ist nämlich nicht Batman oder Superwoman gemeint – sondern ganz im Gegenteil – eine Figur, mit der wir uns identifizieren können. Oder, falls wir Storytelling für Reklamezwecke nutzen wollen, eine Figur, mit der sich unsere Auftraggeberinnen und Auftraggeber identifizieren können. Protagonist*in trifft es also besser. Die handelnde Person in der Geschichte. Und wir übernehmen in unseren unterschiedlichen Geschäftsfeldern im allerbesten Fall die Rolle der Retterin, der Mentorin, der grauen Eminenz. Wenn wir unseren Job gut machen, dann helfen wir der sympathischen Hauptfigur unserer Geschichten (Stories) nämlich aus großen und kleinen Zwickmühlen oder sorgen dafür, dass sie ihrerseits in gutem Licht dasteht.

Damit haben wir wieder eine Geschichte mehr, die wir potenziellen Kunden/Kundinnen erzählen können.

Das nennt man dann wohl doppeltes Happy End!

Ich freue mich über Kommentare zum Chart, zu meinem Text oder zum zum Abend.

*WEC ist die Abkürzung für Woman Entrepreneur Club. Eine bundesweite Gruppe selbstständiger und freiberuflicher Frauen, die sich über XING organisiert.

Creative Mornings Hamburg: Ksenia Dubrovskaya – Die Magie der Leichtigkeit

Am 9. September habe ich zum ersten Mal an einem Creative Morning teilgenommen. Das war der 5. (?) CM in Hamburg.

Die Sketchnotes geben viele Zitate von Ksenia Dubrovskaya wieder. U. a. "Auswendig spielen ist leicht. Außer bei zeitgenössischer Musik."Zeichnung und Foto: Ania Groß

Sketchnotes vom Gespräch zwischen Ksenia Dubrovskaya und
Johannes Erler. Zeichnung und Foto: Ania Groß

Art Director Johannes Erler befragte die bekannte Violinistin Ksenia Dubrovskaya zum Thema Magie.

Ich habe verstanden, dass Magie leider nicht planbar ist. Oder: Magie lässt sich nicht herbeizaubern. Ob sie in Konzerten entsteht, hängt von vielen Faktoren ab. Allerdings entsteht Magie umso leichter, je besser die Mitwirkenden auf das Konzert vorbereitet sind. Perfektion begünstigt also Magie. Ein anderes Zitat war allerdings auch, dass “Gefühl wichtiger ist als Perfektion”.

Der Creative Morning wurde mitgeschnitten und ist hier zu sehen: Klick!

Das Magazin Page hat übrigens Kaffee, Saft, Obst und Franzbrötchen spendiert, der Eintritt zum Creative Morning war frei und die Location – designxport in der Hamburger Hafencity – ist richtig sehenswert.

Gern wieder!

(Der nächste Termin ist übrigens am 21.10.2016 um 8:30 Uhr und da geht es mit Ralf Wiegand um die Panama Papers …)

Ausbildungsmesse mit dem Ev. Kirchenkreis Hamburg-Ost

Man sieht als Film an der Wand, was gerade live entsteht: größer und auffällig. Sketchnotes: Ania Groß

Per Beamer live an die Wand projiziert: Die Entstehung eines Portraits des Ausbildungsleiters beim Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Hamburg-Ost, Mathias Sommerfeld. An der Wand darüber einige fertige Szenen zum Aussuchen und Mitnehmen.
Foto: © +) Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost. Sketchnotes: Ania Groß

Wie findet man als Schülerin oder Schüler unter all den Möglichkeiten, die es gibt, den Ausbildungsplatz, der zu einem passt? Und wo finden Organisationen oder Unternehmen motivierte Auszubildende? Früher gab es in Hamburg quasi nur das Abendblatt – und da gab es dann ein- oder zweimal im Jahr eine extra Beilage zum Thema Ausbildung. Heute gibt es als weitere Möglichkeit Ausbildungsmessen und Lehrstellenbörsen. Die Ausbildungsbetriebe stellen sich mit professionellen Messeständen vor und die potentiellen Azubis kommen gleich im kompletten Klassenverband. Manche haben Zettel mit Fragen in der Hand, die müssen sie nachher bei der Lehrkraft abgeben, so wird überprüft, dass sie sich nicht nur bei kostenlosen Kugelschreibern und Gummibärchen bedient haben, sondern auch mit den Austellerinnen ins Gespräch gekommen sind.

Auf dem Bild sieht man den Messestand des Kirchenkreises Hamburg-Ost. Links im Bild sieht man mich, Ania Groß, beim Zeichnen von Sketchnotes. Foto: © +) Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost.

Über mir sieht man die Kamera, die das Bild auf den Beamer übertragen hat.
Foto: © +) Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost.

Ich war zum ersten Mal auf einer solchen Lehrstellenbörse und zwar in der Handelskammer Hamburg. Der evangelische Kirchenkreis Hamburg Ost suchte zum Beginn des neuen Ausbildungshalbjahres drei Azubi und zwar in den bereichen Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation und als Immobilien-Kauffrau, bzw. -mann.

Ich habe die typische Fragen, Antworten und auch die benötigten Eigenschaften gescribbelt.

  • Muss man christlich getauft sein um eine Ausbildung bei der Kirche zu machen?*
  • Ja, Mathe ist wichtig, wenn man Kauffrau oder Kaufmann werden will.
  • Nein, man muss kein Engel sein, um bei der Kirche eine Ausbildung zu machen 😉

Das Zeichnen wurde per Kamera auf die Rückwand des Standes übertragen und lockte den einen oder die andere Interessierte an den Stand. Die Zeichnungen entstanden auf Papier mit dem Logo der Kirche und interessierte Jugendliche konnten sich jeweils eine Illustration aussuchen und mitnehmen.

Eine kleine Galerie mit Beispielen

 

Literatur-Sketchnotes bei der Nacht der Kirchen in Hamburg

Am vergangenen Sonnabend habe ich bei einer sehr spannenden Veranstaltung Sketchnotes gemacht: Zwei Autoren und eine Autorin lasen bei der Nacht der Kirchen in der Christ-König-Kirche in Hamburg-Lokstedt unter dem Motto “Lebe, liebe, lache“.

Ganz spontan Literatur live mitzuzeichnen, ist, glaub ich, nahezu unmöglich (ich lasse mich gern eines Besseren belehren). Ich jedenfalls wusste vorher, welche Ausschnitte aus ihren Büchern die Autorin und die Autoren lesen würden und konnte mir ein paar Gedanken zur Visualisierung machen. Denn während man normalerweise beim Sketchnoten auch viel schreibt, gibt es bei Literatur ja schon einen ausgefeilten Text, den es bei der Zuhörer*innen bildlich zu „verankern“ gilt.

Gino Leineweber las einige Abschnitte aus seinem Buch. Ich habe dazu eine Landkarte gezeichnet und ein Portrait von Ernest Hemmingway usw. Zeichnung und Foto: Ania Groß

Gino Leineweber: Wo der Teddybär wohnt – und andere Einsichten über Michigan

Den Anfang machte Gino Leineweber mit seinen Reisenotizen aus Michigan, einem US-Staat, der von seinen vielen Seen geprägt wird. Hemmingway verbrachte seine Sommerurlaube dort und noch heute sind die vielen Orte am Ufer des Lake Michigan ein Reiseziel im Sommer und zur Laubfärbung im Herbst.

Susanne Bienwald las u. a. den Anfang ihres Romans. Protagonistin Xenia ist hochsensibel. Deshalb habe ich beim "Kritzeln" u. a. einen Schwerpunkt auf die beschriebenen Geräusche gelegt. Am Ende las Frau Bienwald eine Passage, wo das schwierige Verhältnis von Xenia zu ihrem Vater beschrieben wurde, den sie als Kind sehr liebte. Schwierig zu zeichnen … Foto und Zeichnung: Ania Gross

Susanne Bienwald: Wittensee

Als zweites las Susanne Bienwald aus ihrem Roman über eine Studentin, Xenia, und wie diese ihre eigene Hypersensibilität erlebt, und welche Strategien sie entwickelt um im Leben klar zu kommen (und welche Konsequenzen das hat). Die Beschreibungen von Geräuschen fand ich unglaublich präzise und nachvollziehbar.

Rainer Moritz fragte, ob man das, was in Büchern geschieht, mit dem eigenen Erleben vergleichen kann (am Beispiel des jungen Werther). Und stellte dann verschiedene Bücher/Texte für unterschiedliche Lebenslagen vor. In zweien spielten Brathähnchen eine Rolle. Und eine pragmatische Katze kam bei Karen Duve zu Wort: "Wer jammert, hat noch Reserven". Zeichnung und Foto: Ania Gross

Rainer Moritz: Die Überlebensbibliothek

Nach einer kurzen Pause las dann der Leiter des Literaturhauses Hamburg, Rainer Moritz, aus seinem “Bücher-Ratgeber“ für Leser und Leserinnen. Er empfiehlt darin Literatur für viele, tw. auch etwas abstruse, Lebenslagen und er tut dies mit viel Humor.

So sah das aus: Meine zeichnenden Hände un der Block auf einer großen Leinwand hinter den Vorlesenden. Foto: Regine Christansen.

So sah das aus: Meine zeichnenden Hände und der Block auf einer großen Leinwand hinter den Vorlesenden. Foto: Regine Christansen.

Beim Zeichnen gefilmt zu werden, fand ich eher schön als störend, aber ich habe auch Erfahrungen mitgenommen: Ich muss größer schreiben (das habe ich sofort getan) und einen dickeren Stift verwenden (das mache ich beim nächsten Mal) oder alternativ auf einem kleineren Format zeichnen, damit die Kamera näher rankommen kann. Ich hatte A3 genommen, weil die Ergebnisse dann schon eine schöne Größe haben.

Barrierefreie PDFs erstellen (und effizienter Arbeiten mit InDesign)

Auf der Sketchnotes habe ich Schlüsselsätze des Vortrags von Klaas Posselt festgehalten. Zeichnung und Foto: Ania Groß

Wenn man Semantik, Struktur und Kontrast bei der Gestaltung berücksichtigt, hat man nicht nur grundlegende Voraussetzungen für barrierefreie Dateien geschaffen, sondern auch Menschen ohne Einschränkungen profitieren von der Zugänglichkeit des Dokuments

Gestern haben wir bei der InDesign-User-Group Hamburg von Klaas Posselt (@einmanncombo bei Twitter) viel über barrierefreie, barrierearme, also ZUGÄNGLICHE PDFs gelernt.
Im ersten Teil ging es um das Warum. Nicht nur Menschen mit diversen Behinderungen profitieren, sondern die entstehenden PDFs eignen sich auch besser für diverse Monitorgrößen und zum Beispiel auch für ältere Anwender*innen.

Auf der Sketchnote ist der zweite Teil des Abends mit Klaas Posselt bei der InDesignUserGroup Hamburg in Notizen und Zeichnungen festgehalten. Zeichnung und Foto: Ania Groß

Klaas Posselt zeigte uns, wie man mit dem kostenpflichtigen Plugin “madeToTag” von Axaio zugängliche PDFs erstellt.

Im zweiten Teil wurde es praktisch. Klaas verwendet ein Plugin. Es soll aber möglich sein, auch nur mit InDesign und Acrobat barrierefreie PDFs zu erstellen. Auf Klaas’ YouTube-Kanal gibt es ein Videotutorial und auch der gestrige Abend soll noch auf YT veröffentlicht werden.

Fazit: Man braucht ein bisschen, um Hintergründe und das “Wie” zu kapieren. Dazu ist ein Abend zu kurz. Wenn es akut würde, wüsste ich jetzt aber ungefähr, worauf es ankommt und natürlich auch, wo ich Anleitung oder auch Unterstützung kriege.

Danke an die Macher der IDUG HH und an Klaas Posselt, es war ein interessanter Abend!

WEC*-Diskussionsabend: Wird dir Social Media auch manchmal zuviel?

Das visuelle Protokoll zeigt viele Zitate der Frauen, einige Zahlen sowie Hinweise zu einzelnen Plattformen. Graphic Recordings und Foto: © Ania Groß

Nach erfolgreicher Raumsuche angeregte Diskussion zu vielen verschiedenen Social-Media-Kanälen.
Graphic Recordings und Foto: © Ania Groß.


Initiert von Martina Bloch (@akquisefachfrau bei Twitter und im Leben) trafen sich 12 Frauen. Vor der Tür. Die Raumbuchung hatte nicht funktioniert. Ganz unkompliziert lud uns eine Teilnehmerin in die schönen Räume ihrer Bürogemeinschaft ein. Die zwei Autofahrerinnen luden sich ihre Autos mit unmotorisierten Teilnehmerinnen voll, die Radlerinnen sausten fix um die Alster und so konnte die flexible Runde schon mit einer halben Stunde Verspätung starten.

Sehr unterschiedliche Frauen waren gekommen: manche machen fast gar kein Social Media, einige nutzen es nur privat, andere verbringen ihr halbes Leben im Netz und “bespielen” (so nennt man das) bis zu fünf Kanäle (so nennt man die :-)) intensiv.

Aufgrund dieser Heterogenität kratzte die Runde manchmal nur an der Oberfläche. Aus der Runde kam der Vorschlag, doch mal einen Workshop zu machen, wo die, die schon weiter sind, denen, die erst anfangen bei den ersten Schritten helfen. Da wär ich dabei!

Meine Antwort auf die Eingangsfrage ist ein klares, hamburgisches “NÖ!”. Ich hab mich deshalb mehr auf’s zeichnerische Protokollieren (Graphic Recordings, das Format ist 100 x 70 cm) fokussiert, und das hat mir wieder richtig viel Spaß gemacht. Vielleicht sind ja auch Anregungen auf dem Chart für Menschen, die gestern nicht dabei waren.

Ich freue mich über Kommentare zum Chart und zu Abend.

*WEC ist die Abkürzung für Woman Entrepreneur Club. Eine bundesweite Gruppe selbstständiger und freiberuflicher Frauen, die sich über XING organisiert.