Literatur-Sketchnotes bei der Nacht der Kirchen in Hamburg
Am vergangenen Sonnabend habe ich bei einer sehr spannenden Veranstaltung Sketchnotes gemacht: Zwei Autoren und eine Autorin lasen bei der Nacht der Kirchen in der Christ-König-Kirche in Hamburg-Lokstedt unter dem Motto „Lebe, liebe, lache“.
Ganz spontan Literatur live mitzuzeichnen, ist, glaub ich, nahezu unmöglich (ich lasse mich gern eines Besseren belehren). Ich jedenfalls wusste vorher, welche Ausschnitte aus ihren Büchern die Autorin und die Autoren lesen würden und konnte mir ein paar Gedanken zur Visualisierung machen. Denn während man normalerweise beim Sketchnoten auch viel schreibt, gibt es bei Literatur ja schon einen ausgefeilten Text, den es bei der Zuhörer*innen bildlich zu „verankern“ gilt.
Den Anfang machte Gino Leineweber mit seinen Reisenotizen aus Michigan, einem US-Staat, der von seinen vielen Seen geprägt wird. Hemmingway verbrachte seine Sommerurlaube dort und noch heute sind die vielen Orte am Ufer des Lake Michigan ein Reiseziel im Sommer und zur Laubfärbung im Herbst.
Als zweites las Susanne Bienwald aus ihrem Roman über eine Studentin, Xenia, und wie diese ihre eigene Hypersensibilität erlebt, und welche Strategien sie entwickelt um im Leben klar zu kommen (und welche Konsequenzen das hat). Die Beschreibungen von Geräuschen fand ich unglaublich präzise und nachvollziehbar.
Nach einer kurzen Pause las dann der Leiter des Literaturhauses Hamburg, Rainer Moritz, aus seinem „Bücher-Ratgeber“ für Leser und Leserinnen. Er empfiehlt darin Literatur für viele, tw. auch etwas abstruse, Lebenslagen und er tut dies mit viel Humor.
So sah das aus: Meine zeichnenden Hände und der Block auf einer großen Leinwand hinter den Vorlesenden. Foto: Regine Christansen.
Beim Zeichnen gefilmt zu werden, fand ich eher schön als störend, aber ich habe auch Erfahrungen mitgenommen: Ich muss größer schreiben (das habe ich sofort getan) und einen dickeren Stift verwenden (das mache ich beim nächsten Mal) oder alternativ auf einem kleineren Format zeichnen, damit die Kamera näher rankommen kann. Ich hatte A3 genommen, weil die Ergebnisse dann schon eine schöne Größe haben.