Texte lernen mit Sketchnotes: Europahymne

Texte lernen mit Sketchnotes: Europahymne

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Für jede Zeile der Europahymne (Ode an die Freude) habe ich ein Bild gefunden, z. B. ein Glas mit Flammen darin oder einen sprühenden Zauberstab, einen Flügel, ein Brautpaar, eine Feder, usw. Daneben steht jeweils die Textzeile. Sketchnotes: © Ania Groß

Der gesamte Text der Europahymne (Ode an die Freude) auf deutsch. Weil sie mir ein bisschen zu maskulin war, hab ich sie an zwei Stellen verändert (Original steht dort auch).

Seit einigen Wochen treffen sich auf vielen Rathausmärkten in ganz Europa jeden Sonntag um 14 h Menschen, die FÜR Europa sind. Die die Vorteile eines einigen Europa höher bewerten als die Regelwut, z. B. gegen krumme Gurken. Menschen, die Freunde und Orte in Europa gefunden haben, und es schätzen, diese jederzeit problemlos besuchen zu können, Menschen, die es klasse finden, dass für den Urlaub das normale Portmonnaie reicht und bald auch ein einziger Handy-Tarif. Menschen, die ein einem einzigen Menü Zutaten und Speisen aus ganz Europa genießen.
Man kann das lange fortführen.
Diese Menschen treffen sich also und sprechen über Europa. Danach wird an den meisten Orten (oder allen?) zusammen die Europahymne gesungen. Die Musik ist von Beethoven und der deutsche Text von Schiller. Es sind drei Strophen aus der wesentlich längeren Ode an die Freude. Um die Freude geht es hier, sie ist es, die besungen wird.

Pulse of Europe nennt sich diese Initiative und ist auch auf Twitter und Facebook zu finden.

Ich konnte, noch aus Schulzeiten, immerhin die ersten beiden Strophen, bei der dritten war ich aufgeschmissen. Wie lernt man denn mit Mitte 40 Texte? Zu Schulzeiten hab ich so was 3x gesungen, dann saß das … Ziemlich schnell kam ich auf den Gedanken, mir für jede Zeile der dritten Strophe ein Bild zu überlegen*. Und diese acht Symbole, die hatte ich danach im Kopf und sogar in der richtigen Reihenfolge. Denn Bilder können wir uns ganz leicht merken.

Wenn man sich den Text oben ein paarmal vorgesungen hat, dann sollte der Spickzettel unten eigentlich reichen. Und nach kurzer Zeit, braucht man auch den nicht mehr.

Die Methode eignet sich sicher auch für Gedichte oder ganze Theaterrollen. Noch besser funktioniert es wahrscheinlich, wenn man sich selbst die Symbole und Bildchen überlegt und den Spickzettel selbst zeichnet. Ich freue mich über Meinungen dazu (und Erfahrungsberichte) in den Kommentaren.

Auf dieser Sketchnote sind nun nur noch die Symbole und kleinen Bildchen der Europahymne (Ode an die Freude) in drei Reihen untereinander zu sehen. Die Götter sitzen übrigens auf einer Wolke aus der Funken sprühen. Sketchnotes: © Ania Groß

Der Spickzettel. Um die Zuordnung der Symbole der Europahymne (Ode an die Freude) zu vereinfachen, habe ich jede „Strophe“ in einer anderen Farbe koloriert.

* Für „Sphären rollt sie in den Räumen“ ist mir NICHTS eingefallen. Aber auch das Fragezeichen in dem angedeuteten Raum erfüllt seinen Zweck als Symbol für „diese schwierige Zeile“.

Neue Impro-Theater-Formate

Neue Impro-Theater-Formate

Großes Gewimmel! Die Sketchnotes zeigen den Teil vor der Pause, bestritten von Luv & Lee: Monika, die Rädelsführerin, und Bernhard, der Wasserverkäufer finden zueinander. Klein Erna spielte mit, viele Schmetterlinge sowie ein ominöser Arzt und ein Clown. © Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Seit Anfang Dezember, als ich schon einmal beim Impro-Theater gesketcht habe, gab es kaum Veranstaltungen (wahrscheinlich wegen der vielen Weihnachtsfeiern) und wenig Zeit zum Zeichnen.

Nun war ich also bei einem weiteren Impro-Abend, diesmal im Lichthof-Theater, der sich deutlich vom letzten Mal unterschied, denn beide Impro-Gruppen probierten neue Formate aus.

Der Abend begann mit Luv & Lee, die diesmal nicht zu dritt auf der Bühne standen, sondern sich Franziska Jakobi dazu geholt hatten. Sie steuerte den maritim angehauchten Teil als Kapitänin: Holte Vorschläge vom Publikum ein, bestand auf Szenenwechseln und gab dem Abend einen roten Faden.

Nach der Pause waren dann „die beiden“ dran. Allerdings war Michel da, da das Baby seines Mitspielers Tobias jeden Moment erwartet wurde. Rachel ist eingesprungen und diese beiden haben gespielt, als würden sie immer zusammen auf der Bühne stehen.

Das Neue im zweiten Teil war, dass ein Chor, DooDooBah!, mit auf der Bühne stand und eine musikalische Untermalung und hier und dort auch Verstärkung improvisiert hat.

Zwar sind Chorleiter*innen-Gesten für geübte Chorhasen und -häsinnen ein alter Hut, aber ich fand es toll, wie passgenau die Musik zum Impro-Spiel passte.

Den zweiten Teil bestritten „die beiden“. Das Neue war, dass sie dabei vom Chor DooDooBah! unterstützt wurden. Was der Chor sang, habe ich teilweise in Sprechnblasen gezeichnet, die als hinweis auf den Chor mehrere „Sprecherinnenzipfel" haben. Normalerweise haben Sprechblasen ja nur einen. Es ging um Sand, drei Sonnen, einen fehlgeschlagenen Selbstmord aus Liebe, explodierende Bananen und ein peinliches Loch in der Hose.© Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Die mehrzipfligen Sprechblasen stehen für den Chor (bzw. an einer Stelle auch fürs Publikum). Ich fand die Choruntermalung ganz großartig. Das war ein bisschen wie #Singnotes …

Bemerkenswert ist übrigens die Kartenpreispolitik im Lichthof-Theater: Karten kosten 18 €, ermäßigt 12 €, wobei nicht nach Bescheinigungen gefragt wird. Und wer wirklich ganz wenig Geld hat, kommt für 8 € rein. Da gerade viele Künstler*innen prekär leben, aber keine Unterstützung beantragen wollen oder können, finde ich es klasse, dass eine kulturelle Einrichtung diesen Weg geht! Das wünsche ich mir öfter.

* Wer eines der Bilder downloaden möchte, liest bitte zuerst die Bedingungen oben rechts auf der Startseite.

Improvisationstheater Luv & Lee

Improvisationstheater Luv & Lee

Das Programm Windwechsel des Improtheaters Luv & Lee.

Improtheater und Sketchnotes sind eng verwandt. In beiden Fällen wird ein (meist verbaler) Reiz in etwas anderes verwandelt. Bei Sketchnotes in Schrift, Bild und Layout, beim Improtheater in Spiel: Mimik, Gestik, Interaktion.

Es war lange her, dass ich ein Improtheater besucht hatte. Vor die Wahl gestellt, hätte ich mich eher für „richtiges“ Theater entschieden (gern zeitgenössische Inszenierungen!). Beim Nachdenken darüber, warum das wohl so ist, habe ich eine mögliche Erklärung gefunden: Als stadtbekannte Bücherfresserin bin ich wohl geschichtensüchtig! Und eine wirkliche Geschichte entsteht beim Improtheater eher nicht.

Wildes Durcheinander: Viele Meerschweinchen, morgens um vier auf dem Fischmarkt, Pizza, ein Beleuchter … und und und. © Sketchnotes und Fotos: Ania Groß

Dieses verzeifelte Ringen, eine Geschichte zu finden, erkennt man in meiner ersten Sketchnote von gestern: Ich habe jeden losen Faden aufgegriffen, immer in der Hoffnung, er entwickelt sich weiter …

Darum kam ich auch mit dem Platz nicht aus und musste umblättern.

Zwieback und Bier zu Atonaler Musik, da würde ich die Erde auch lieber verlassen.

Antje und Björn kamen auf die Bühne und mussten Sätze ergänzen: Es ging um Gulasch, Gladiolen und Monopoly, während ein Gnom in der Weihnachtsbäckerei Zwieback und Bier verzehren sollte … © Sketchnotes und Fotos: Ania Groß

Nach der Pause hatte ich mich dann gelöst. Ich weiß nicht, ob es Ihnen/euch auch so geht: Ich finde, das dritte Blatt ist absolut harmonisch, ich selbst erkenne meine, huch!, „innere Befreiung“.

Umzugskartons und ein abgeschrieberner Tweet: Das Publikum hatte in der Pause Sätze notiert, aus denen Mona und Felix nach der Pause absurde Szenen improvisierten.

Der Teufel ist eine Eichhörnchen; und schalldichte Tapete, ein Mord, ein tauchendes Meerschweinchen und Zoff im Lehrerzimmer, der Seifenopernmäßig in Liebe endet …© Sketchnotes und Fotos: Ania Groß

Nach dem etwas holprigen Start könnte ich in Zukunft wahrscheinlich jederzeit wieder Improtheater „mitkritzeln“. Ganz entspannt. Denn wenn man keinen Sinn sucht, wird das Gehirn davon herrlich durchgepustet. Und es ist vielleicht sogar eine gute Übung in Unvollständigkeit.

Luv & Lee sind, wenn ich das richtig weiß, erst seit sieben Monaten ein Team. Man merkt das aber an keiner Stelle: Mona und Felix spielen perfekt zusammen, verbale Hinweise und helfende Gesten (ich beobachtete ein Anstupsen – „neuer Zettel“) waren witzig und flüssig ins Spiel integriert. Den Pianisten Sebastian hab ich zwischendurch komplett vergessen. Und das nicht, weil er nicht spielen würde. Im Gegenteil, das ist nur ein Zeichen dafür, wie harmonisch sein Spiel ins Geschehen einfließt.

Die nächsten Termine von Luv & Lee sind hier zu finden.

Webmontag Hamburg im November

Webmontag Hamburg im November

Leider gab es in diesem Jahr nur zwei Webmontage; und beim letzten konnte ich nicht. Und so war dieser Webmontag der erste, bei dem ich mitgekritzelt habe.

Das Bild zeigt mich, Ania Groß, vorn vorn beim Zeichnen. Der Saal ist dunkel, rechts im Bild steht die kleine Leuchte, die meinem Block erhellt. Foto: © Stefan Groenveld

Schönes Licht zum Kritzeln! © Stefan Groenveld

Ich durfte sogar vor fast allen anderen in den Saal und mir einen Platz aussuchen. Dann stellte sich aber heraus, dass während der Vorträge das Saallicht gedimmt würde. Und deshalb bekam ich eine eigene Lampe auf einem Koffer. Und weil jemand in der Reihe maulte, dass es blenden würde, bekam die Lampe noch einen Halbüberwurf. Sooo kuschelig!

Ich hatte übrigens gestern einen SEEEHR berühmten Twitterer als Nachbarn und das sah dann so aus:

Das Bild von ‏@Aus_der_UBahn zeigt die extra Lampe, die mir Licht zum Sketchnoten spendet.

@Aus_der_UBahn saß auf der Schattenseite, hat fürs Foto aber das Moltontuch etwas beiseite geschoben. Das Bild verlinkt auf den Tweet.

Los gings mit einem Tecki-Thema von Nils Langner: Softwaretesting. Darüber weiß ich jetzt auf jeden Fall mehr als vor 24 Stunden.

Außer den, in der Bu genannten Zahlen zeigt die Sketchnote ein Portrait von Nils Langner und die vier Evolutionsschritte im Softwaretesting. Und es ist ein Hase drauf. Aber das bleibt ein "Insider".Sketchnote: © Ania Groß

Die Zahlen erinnern ans Pareto-Prinzip: Nur 20 % eines Software-Produkts werden regelmäßig benutzt. Und man kann mit 10 „einfachen“ Tests 90 % der Fehler finden (und mit dem Rest vielleicht leben …).

Als Zweites sprach David Cummins über die Evolution der Agenturen seit ca. 1995. Digitalagenturen sind tot! Aber – wenn ich das richtig verstanden habe – irgendwie auch „Lang lebe die Digitalagentur“.

Egal, was draufsteht: Wenn Agentur und Auftraggebende FÜR den User gut zusammenarbeiten, dann wird die Agentur erfolgreich sein. Vermutlich. Sketchnote: © Ania Groß

Was wollen Auftraggebende? Alles aus einer Hand oder Produkte von spezialisierten Dienstleistenden?

Nach der Pause dann das Highlight: Uwe Lübbermann im Auftrag des Herrn, äh, nein, FÜR Premium Cola. Was mir gar nicht aufgefallen war: Uwe war auf „Strumpfsocken“. Stefan, der Fotograf, sagt, das ist er immer. Ich sollte nicht immer nur gebannt auf meinen Block gucken … Aber was willste machen, nä?

Der Weg von Premium Cola. Eigentlich hätte Uwes Badewanne an den Anfang gehört. Wichtigster Satz: Wir müssen zurück zu "ausreichend"! Sketchnote: @ Ania Groß

Das Label auf den Premiumflaschen ist viel schicker. Aber das wisst ihr natürlich alle. Oder??

Schulterblick einmal anders …

Über meine Schulter fotografiert. Zu sehen ist mein Block, auf dem gerade eine Sketchnote entsteht. Alles ist noch schwarz-weiß und ohne Schatten. Foto: © Stefan Groenveld

Hier entsteht die Sketchnote zu Uwe Lübbermanns Talk über Konsensdemokratie vs. BWL © Stefan Groenveld

Und weil mich die Fotos von Stefan SO begeistern, zeig ich euch dieses auch noch:

Das Bild zeigt mich, Ania Groß, von der Seite beim Zeichnen. Der Saal ist dunkel, rechts im Bild steht die kleine Leuchte, die meinem Block erhellt. Foto: © Stefan Groenveld

© Stefan Groenveld

Alle Fotos, die Stefan Groenveld beim Webmontag gemacht hat, gibt es hier.

Ich freue mich über Kommentare und Ergänzungen zur Veranstaltung!

Das SkillsCamp der KreativGesellschaft im betahaus

Das SkillsCamp der KreativGesellschaft im betahaus

Nachdem ich vor zwei Wochen beim BarCamp Hamburg war, habe ich mich sofort zu einem weiteren BarCamp angemeldet.

Schnecke. Detail aus einer anderen Sketchnote. © Zeichnung und Foto: Ania Groß

Das SkillsCamp im betahaus war ein gemütliches kleines Camp. Ich kann nicht gut schätzen, würde denken, dass es ca. 50 Teilnehmerinnen waren. Bis auf einige Ausnahmen, kamen alle aus kreativen oder Medienberufen.

Es wurden knapp 20 Sessions vorgeschlagen, von denen dann die 12 mit den meisten Stimmen stattfanden.

Ich selbst hatte eine Session vorgeschlagen unter dem Titel Sketchnotes-Basic-Basics, weil ich mir nicht sicher war, wieviele Grundlagen man in 45 Minuten vermitteln kann. Statt zu zeigen, wie man kleine Bilder aus dem Fünf-Formen-Sketchnotes-Alphabet zeichnen kann, habe ich mich auf Gestaltungsansätze wie „kurze Zeilen“, Pfeile, Linien, Kästen/Container und einen Minisymbolschatz beschränkt. Mit diesen wenige Werkzeugen kann man aus Textwüstenmitschriften eingängige Protokolle machen.

Und natürlich gab es noch den Crashkurs „Wie zeichnet man ein Fahrrad?“! Neugierig? Bucht mich. Danach könnt ihr auch ein Fahhrad zeichnen!

Damit hatte ich meinen Beitrag geleistet und konnte danach die anderen Sessions als Teilnehmerin besuchen. Im zweiten Slot nahm ich an einer Fragestunde mit Sandra zum Thema Social Media teil, wo ich u. a. mit „VPN“ eine interessante Anregung bekam.

Über Accountabsicherung und den leider weitreichenden Nutzungsrechten an Medien, die man den Social-Media-Kanälen gezwungenermaßen einräumt bis zu Anonymisierungsstrategien beim Surfen (VPN) reichten die Themen. © Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Die Teilnehmenden der Fragestunde hatten ganz unterschiedliche Anliegen und konnten gleichzeitig auch viele Vorschläge zu den Problemen der anderen machen. Konstruktiv!

Im ersten Slot nach der Mittagspause hat mich dann die Sketchnotes-Session von Friederike und Gudrun am meisten interessiert. Toll fand ich, wie schnell die beiden komplexe Begriffe in Bilder umsetzen können.

Sketchnotes bestehen einerseits aus Struckturen, die durch verschiedene Mittel, zum Beispiel Container oder Trennlinien erreicht werden und zum anderen aus Symbolen und Bildern, die das ganze schneller erfassbar machen und die Inhalte im Gehirn verankern. © Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Am Ende gab es noch eine Gesprächsrunde, angeleitet von Matthias zum Thema: Der Wert unserer Arbeit.

Matthias fragte uns zuerst, worin wir den Wert unserer Arbeit sehen (da kamen viele tolle Antworten), dann, welche Erfahrungen wir mit Geld, bzw. Bezahlung machen. Da klaffte eine Lücke und wir versuchten gemeinsam Lösungen für das Dilemma zu entwickeln. © Sketchnotes und Foto: Ania Groß

Eine schöne, offene und wertschätzende Gesprächsrunde zum Thema Werte, Geld und Ideen. Und dazu Lösungsansätze die sich aus der Lücke, die zwischen beidem klafft, ergeben.