Die größte Konferenz auf der ich bisher war:WordCamp Europe in Berlin.

Die größte Konferenz auf der ich bisher war:
WordCamp Europe in Berlin.

Ich arbeite auch als Webdesignerin. Dazu nutze ich WordPress. Und weil ich seit dem „WordCamp Deutschland 2016“ Berlin sehr liebe, war das ein zusätzlicher Grund, in diesem Jahr zu ersten Mal zu einem EuropaCamp zu fahren.

Brian Teeman, Gründer von Joomla sprach über die Freiheit von Code. Es gibt wieder mehr Tendenzen, Code-Zugang zu begrenzen. Das ist kritisch. Auf der Sketchnote hängt ein Gehirn an einem Fallschirm: Geist ist wie ein Fallschirm, er arbeitet nur perfekt, wenn er sich entfalten kann. Sketchnotes: © Ania Groß

Brian Teeman von Joomla ist ein visueller Mensch! Er kam in einem großartigen Anzug auf die Bühne: dunkel mit riesigen weißen Sternen. Seine Folien enthielten Handzeichnungen und er hat mir erzählt, dass er einige davon selbt gezeichnet hat.

Auf der Sketchnote über Fernando Tellados Talk über Copywriting ist 2 x dieselbe Pyramide zu sehen, weil sie so wichtig ist: Das Kopf-Bild auf einer Webseite erhält 100 % Aufmerksamkeit, der Titel noch 80 %. Untertiel und Einleitung schon weit weniger und nur 5 % der Besucherinnen lesen den Text. Dazu viele Tipps, wie wir es schaffen, die Leserinnen auf der jeweiligen Seite zu halten: Semantik, Aufforderungen, Fragen, mehr Bilder, Imperative, Emotionen … Sketchnotes: © Ania Groß

Simultanübersetzung und Sketchnotes

Die ganze Konferenz war auf Englisch. Ich hatte wenig Schwierigkeiten alles zu verstehen, manchmal half mir die simultane Transkription. Sketchnoten kann ich aber (noch) besser auf deutsch. Ich habe also quasi simultan übersetzt 😉

Nur die Keynote von Matt Mullenweg konnte ich gar nicht verstehen (er redet extrem undeutlich) und der Blick auf die Leinwand zur Transkription half nicht, die Person, die mitschrieb, „schwamm“ fast genauso wie ich. Und ich bin sicher, diese Person konnte perfekt englisch!

Auf der Sketchnote sind sowohl die Vorüberlegungen für einen Change-Management-Prozess mit Bildern visualisiert wie auch der Prozess selbst. Sketchnotes: © Ania Groß

Josepha Haden über Change Management. „Erzähl eine Geschichte“ ist bestimmt ein guter Tipp. „Erzähl deine Geschichte mit Sketchnotes“ ist NOCH BESSER.

Wenig Technik

Im Sessionplan stand jeweils die Kategorie der Session dabei. So konnte ich alle Developer-Themen vermeiden. Für ewige Newbies wie mich wäre es aber evtl. sinnvoll gewesen, auch noch unterschiedliche Level zu haben. Durch das Vermeiden von Programmiersessions hatte ich bei den meisten Vorträgen wenig Verbindung zu WordPress und die Speakerinnen hätten auch auf einem themenoffenen Event sprechen können.

Omar Reiss von Yoast hat u. a. die Evolution des Webs erklärt: Web 1.0 war Intertextualität, Web 2.0 Interaktion. Web 3.0 ist Interobjektivität. Mittels KI und IoT kommunizieren jetzt die Dinge miteinander. Sketchnotes: © Ania Groß

Omar Reiss über Semantik und Struktur. Immer wieder faszinierend, wie (im Wahrsten Sinne des Wortes) Dinge miteinander zusammenhängen. In diesem Fall ist Struktur nämlich nicht nur toll für Suchmaschinen und Künstliche Intelligenz, auch die menschlichen User des Web profitieren davon.

Das Template: Der äußere Rahmen für Event-Sketchnotes

Was mir selbst richtig gut gefällt, ist das Template (der äußere Rahmen) der Sketchnotes. Ich habe mich von den Keyvisuals des Camps inspirieren lassen: Streetart mit drübergekleistertem Weißfeld und in den Notes nur die beiden Logofarben verwendet. Findet ihr das auch so schick? Schreibt mir einen Kommentar!

U. a. auf der Sketchnote: Wissenschaft ≠ Wahrheit: Lange Zeit dachte die gesamte Menschheit, die Erde wäre eine Scheibe. Wenn du also heute was falsches sagst, schämst du dich vielleicht, aber vielleicht stellt sich irgendwann heraus, dass es gar nicht falsch war. Auf jeden Fall wäre es sinnvoll, andere NICHT auf kleine Fehler hinzuweisen. Wir wollen anderen nicht beschämen. Sketchnotes: © Ania Groß

Ob das nun nur mit Yoga geht … 😉 Jenny Beaumont schlägt vor, dass wir, statt immer gleich zu sagen, dass wir etwas falsch finden, hinterfragen, WARUM jemand etwas sagt oder tut.

Ein Blogpost muss keine Textwüste sein. Bloggerinnen können die Reichweite erhöhen, wenn sie aus ihrem Inhalt verschiedene Formate (Text, Video, Audio, eBook) generieren. Sketchnotes: © Ania Groß

Yvette Sonneveld über Beitragsrecycling. Der Talk wirkte auf mich ziemlich kommerziell. Aber je öfter ich mir die Sketchnote ansehe, desto mehr erkenne ich, dass Yvette wirklich neue Anregungen (für mich) gegeben hat. Es müssen ja nicht gleich alle Vorschläge umgesetzt werden.

In Dennis Hodges' Workshop ging es einerseits darum, dass wir zuviel Zeit mit Computern und mobilen Devices verdaddeln, andererseits hat er uns anhand der Methode Mind Mapping gezeigt, wie wir Projekte planen können. Die Fragen, die die Mind-Map beantworten sollte lauten: Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Wie? Welches Budget? Sketchnotes: © Ania Groß

Was hatten Isaak Newton, Albert Einstein und Walt Disney gemeinsam? Guck ans Ende dieses Beitrags, da schreib ich Lösung hin.

Appell: Spenden – oder auch anders an DonateWC beteiligen

Der letzte Talk war völlig anders als ich erwartet hatte. Ich hatte noch nie vom Projekt DonateWC.org gehört: Es werden Spenden gesammelt um Menschen den Besuch vom WordCamps zu ermöglichen, damit möglichst alle ihren Beitrag als Speakerin oder Helfende Hand (Volunteer) in die Community einbringen können.

Auf der Sketchnote ist zum Beispiel die Rechnung visualisiert: Wenn alle Teilnehmenden je 5 € spenden, kämen beim WCEU 15.000 € zusammen, damit könnten ca. 8 Menschen gesponsort werden: Reisekosten, unterbringung in einem angemessenen Hotel und die geringe Teilnahmegebühr. Sketchnotes: © Ania Groß

Wer selbst auch wenig Geld hat, kann trotzdem was tun: DonateWC.org bekannt machen! Oder wie Marcel (@bootsman bei Twitter), der 700 km zum Camp gelaufen ist und dabei 8000 € spenden gesammelt hat.

Community-Zusammenarbeit

Ines van Appen versteht deutsch und fragte auf Twitter, ob es die Sketchnote auch auf englisch gibt, damit noch mehr Leute sie verstehen können. Und flugs fand sich einer, der innerhalb von Minuten die fertige Übersetzung lieferte.

Ines van Essen talked about her project DonateWC.org. She found that it may be difficult for people in precarious living situations or for people from poor countries to pay the costs of travel and accommodation at a camp. Because we want to hear ALL voices as a worldwide project, DonateWC.org pays the traveling expenses for participants. If all participants in WordCamps donate the value of their next coffee, the money will be enough for many. Sketchnotes: © Ania Groß

Mike Meister, den ich von Twitter und aus der Sketchnotes-Community kenne, hat ratzfatz die deutschen Sketchnotes quasi zurück übersetzt, damit noch viel mehr Menschen von DonateWC.org erfahren.

Fazit

Das waren zwei tolle Tage in Berlin. Die Abschlussparty habe ich verpasst, dafür war ich aber nach dem ersten Tag auf einer etwas kleineren Party, zu der WP Engine eingeladen hatte: Lauer Abend, ein Ponton auf der Spree, leckere Getränke und appetitliches Fingerfood mit sympathischen Menschen. Danke dafür (und für den schicken Edelstahl-Strohhalm!).

Die Auflösung

Sie hatten keine Smartphones.