Erst war ich unsicher, ob ich fahren soll. Zu umständlich schien die Anreise (die Bahn ist noch immer durch die Ahrtal-Flut unterbrochen und auf der Schienersatzverkehr-Etappe muss man dann noch 2x umsteigen.) und auch die Jugendherberge war schon früh ausgebucht.

Ich schrieb meine Probleme ans Orga-Team und bekam Unterkunft in einem freien FeWo-Schlafzimmer eines Orga-Mitglieds. Vielen Dank dafür! Und für die letzte Etappe organisierte das grandiose Team einen Shuttlebus. Ca. 20 Teilnehmende wurden am Mittwoch in Köln eingesammelt und am Sonntag wieder zurück kutschiert. Das allein hat schon viel Spaß gemacht.
Am Donnerstag war wie immer Contributor Day (Tag zum Beitragen). Es gab viele Teams, in denen gearbeitet und diskutiert wurde. Ich habe wie immer übersetzt, weil ich gern ein greifbares Ergebnis meines Beitragens „sehen“ will.

Das Übersetzungsteam scheint mir derzeit nicht gut organisiert: Es gibt verschiedene Hierarchien. Das führt einerseits zu Unmengen nicht freigegebener Übersetzungen. Und die nicht freigegebenen Übersetzungen führen, sicher nicht nur bei mir, dazu, dass Leute nicht (weiter) übersetzen. Ich persönlich hätte lieber übersetzte Themes, Plugins usw. mit kleinen Fehlern, als unübersetzte. Mein Vorschlag wäre, dass jede übersetzungswillige Person einen (automatisierten) Test zum Glossar ausfüllt. Das Glossar ist wichtig für die Einheitlichkeit der Übersetzungen. Und wenn der Test erfolgreich absolviert wurde, werden die Übersetzungen dieser Person automatisch freigeschaltet. Vielleicht liest jemand meinen Vorschlag und bringt den ein?

Am Freitag und Sonnabend gab es dann in drei Räumen ein großes Vortrags- und Workshop-Programm. Klasse: Es gab genau so viele Speakerinnen wie Speaker.

Mein „Problem“: Als Designerin sind mir viele Themen zu technisch. Während ich bei den Design-Sessions in der Regel nichts Neues lerne. Bestätigung des vorhandenen Wissens fühlt sich natürlich gut an, aber mir fehlten ein paar „mittelschwere“ Formate.

Hinzu kommt, dass ich natürlich nur Sketchnotes machen kann, wenn ich verstehe, was gesagt wird. Sehr technische Themen eignen sich sowieso nicht so gut, wie die beiden folgenden Charts zu CSS und Security zeigen.



Ebenso, wie es gleich viele Vorträge von Referentinnen wie Referenten gab, gab es auch ein gutes Gleichgewicht zwischen Englisch und Deutsch. Gut für die nicht-deutschen Teilnehmenden (schade, dass es keine richtige Statistik gibt). Ich habe insgesamt vier englischsprachige Talks gehört, aber bei den beiden letzten konnte ich keine Sketchnotes machen, die Themen wären schon auf Deutsch schwer „kritzelbar“ gewesen …
Bei den beiden folgenden habe ich (wie immer) auf deutsch gesketchnotet, ich kann einfach besser Deutsch schreiben. Denn ich mache ja kein Steno, sondern schreibe/zeichne, was ich verstehe. Und mein Gehirn arbeitet mit der „Systemsprache“ Deutsch.


Schön war es! Schön, alle mal wiederzusehen. Schön, neue Leute zu treffen. Schön, den ganzen Tag leckeres Essen serviert zu bekommen.
Die Stadthalle in Gerolstein ist eine sehr geeignete WordCamp-Location, danke dafür. Aber wenn ich aussuchen könnte, möchte ich nicht mehr in die Eifel, die Steigungen dort auf ganz normalen Straßen waren für mich nicht Nordlicht-tauglich. Ich hatte immer Angst, zu stolpern und dann den ganzen Berg runterzukullern.

Ergänzung: Die Idee für das Corporate Design (das ich für meine Sketchnotes abgezeichnet habe) stammt von Marius Silvester Kauer. Leider weiß ich nicht, ob auch das Maskottchen, das Wapuu im Bauhaus-Stil, von ihm ist.