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WordCamp Deutschland: Oktober 2023 in Gerolstein

Erst war ich unsicher, ob ich fahren soll. Zu umständlich schien die Anreise (die Bahn ist noch immer durch die Ahrtal-Flut unterbrochen und auf der Schienersatzverkehr-Etappe muss man dann noch 2x umsteigen.) und auch die Jugendherberge war schon früh ausgebucht.

Erfolgreich scheitern: Harry Martins Vortrag hatte die Qualität von Comedy. Er erläuterte „Fehler, die man als WP-Freelancer unbedingt gemacht haben sollte, um ein Projekt zu versemmeln“. Sketchnotes: © Ania Groß
Harry Martin erklärte, was man bei Inhalt, Technik, Design, Kommunikation und Kalkulation falsch machen kann

Ich schrieb meine Probleme ans Orga-Team und bekam Unterkunft in einem freien FeWo-Schlafzimmer eines Orga-Mitglieds. Vielen Dank dafür! Und für die letzte Etappe organisierte das grandiose Team einen Shuttlebus. Ca. 20 Teilnehmende wurden am Mittwoch in Köln eingesammelt und am Sonntag wieder zurück kutschiert. Das allein hat schon viel Spaß gemacht.

Am Donnerstag war wie immer Contributor Day (Tag zum Beitragen). Es gab viele Teams, in denen gearbeitet und diskutiert wurde. Ich habe wie immer übersetzt, weil ich gern ein greifbares Ergebnis meines Beitragens „sehen“ will.

Expedition UI: Eine Entdeckungsreise durch 12 goldene Designregeln. 12 Regeln, die auch für WordPress gelten. Launiger Vortrag von Humberto Gregorio. Sketchnotes: © Ania Groß
Humberto Gregorio stellte seine 12 Designregeln vor. Ich glaube, es fehlt nichts!

Das Übersetzungsteam scheint mir derzeit nicht gut organisiert: Es gibt verschiedene Hierarchien. Das führt einerseits zu Unmengen nicht freigegebener Übersetzungen. Und die nicht freigegebenen Übersetzungen führen, sicher nicht nur bei mir, dazu, dass Leute nicht (weiter) übersetzen. Ich persönlich hätte lieber übersetzte Themes, Plugins usw. mit kleinen Fehlern, als unübersetzte. Mein Vorschlag wäre, dass jede übersetzungswillige Person einen (automatisierten) Test zum Glossar ausfüllt. Das Glossar ist wichtig für die Einheitlichkeit der Übersetzungen. Und wenn der Test erfolgreich absolviert wurde, werden die Übersetzungen dieser Person automatisch freigeschaltet. Vielleicht liest jemand meinen Vorschlag und bringt den ein?

Digitale Barierrefreiheit für das kognitive Spektrum: Maja Behnke erklärte zunächst, dass die Gruppe von Menschen, für die Barrierearmut (im Netz) wichtig ist, weit über Blinde hinausgeht. Sie benannte klar, worauf zu achten und was zu vermeiden ist. Sketchnotes: © Ania Groß
Maja Benkes Spezialgebiet ist Barrierearmut. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf Menschen aus dem kognitiven Spektrum.

Am Freitag und Sonnabend gab es dann in drei Räumen ein großes Vortrags- und Workshop-Programm. Klasse: Es gab genau so viele Speakerinnen wie Speaker.

Sehr marketingsprech-lastiger Vortrag von Sandra Kurze: So machst du aus deinem WP-Plugin/-Theme ein verkaufbares Produkt. Sketchnotes: © Ania Groß
Sandra Kurze sprach darüber, wie man trotz der Kostenlos-Mentalität in der WordPress-Welt eigene Plugins oder Themes verkaufen kann.

Mein „Problem“: Als Designerin sind mir viele Themen zu technisch. Während ich bei den Design-Sessions in der Regel nichts Neues lerne. Bestätigung des vorhandenen Wissens fühlt sich natürlich gut an, aber mir fehlten ein paar „mittelschwere“ Formate.

Ivonne Dickopf zeigte an vielen Beispielen, worauf beim Design von Websites zu achten ist. Sie gliederte klar in Farben, Typografie, Schriftwahl, Bilder und Layout. Design ist Kommunikation. Sketchnotes: © Ania Groß
Yvonne Dickopf besprach sehr strukturiert alles, was auf Websites gestaltet werden kann.

Hinzu kommt, dass ich natürlich nur Sketchnotes machen kann, wenn ich verstehe, was gesagt wird. Sehr technische Themen eignen sich sowieso nicht so gut, wie die beiden folgenden Charts zu CSS und Security zeigen.

#CSS:has (.evolved): Justin Joe Kostka hat einige Zukunfs-CSS-Funktionen vorgestellt und gezeigt, was schon in welchem Browser verfügbar ist. Sketchnotes: © Ania Groß
Justin Joe Kostka hat einen Blick in die Zukunft von CSS geworfen
WordPress-Login-Security. Angelo Cali und Simon Kraft erklärten SSL, 2-Faktor-Authentifizierung und was die Fido-Allianz (Passkeys.io) ist. Sketchnotes: © Ania Groß
Angelo Cali und Simon Craft sprachen über aktuelle Möglichkeiten für sichere Logins.
SEO-Tools für kleine Budgets. Gerd Zimmermann stellte SEO-Strategien und geeignet, günstige Tools vor. Sketchnotes: © Ania Groß
Gerd Zimmermann erklärte, wie Menschen suchen, und wie man mit diesem Wissen den eigenen Content verbessern kann. Zum Testen und Finden von Keywords und -phrases stellte er günstige Tools vor.

Ebenso, wie es gleich viele Vorträge von Referentinnen wie Referenten gab, gab es auch ein gutes Gleichgewicht zwischen Englisch und Deutsch. Gut für die nicht-deutschen Teilnehmenden (schade, dass es keine richtige Statistik gibt). Ich habe insgesamt vier englischsprachige Talks gehört, aber bei den beiden letzten konnte ich keine Sketchnotes machen, die Themen wären schon auf Deutsch schwer „kritzelbar“ gewesen …
Bei den beiden folgenden habe ich (wie immer) auf deutsch gesketchnotet, ich kann einfach besser Deutsch schreiben. Denn ich mache ja kein Steno, sondern schreibe/zeichne, was ich verstehe. Und mein Gehirn arbeitet mit der „Systemsprache“ Deutsch.

Sustainability in WordPress. Balancing the costs of contribution, business involvement, and the future of WordCamps. Carole Olinger sprach über das Thema Beitragen zu WP und Mentale Gesundheit. Manche machen zuviel. Achtet auf euch! Sketchnotes: © Ania Groß
Wichtiges Thema von Carole Olinger: Viele möchten WP „etwas zurückgeben“, da viele das System kostenlos nutzen. Dabei geben einige zuviel. Und andere nehmen zuviel ohne je etwas zu geben. Wichtig: Achtet auf euch und bleibt (mental) gesund.
Floris Leurik hat mit Seiner Frau und seinem Bruder eine Firma, die WP-Multisites für Bildungseinrichtungen anbietet. Jede Lernperson hat ihre/seine eigene Site. Dabei wird möglichst wenig eingeschränkt. Sketchnotes: © Ania Groß
Floris Leurink stellte sein Business vor. Er vermietet Multisite-Installationen an Bildungseinrichtungen. Der Content wird zum Lernen (und zur Kontrolle) genutzt. Und wenn die Lernperson die Einrichtung verlässt, kann die Website ganz einfach mitgenommen werden.

Schön war es! Schön, alle mal wiederzusehen. Schön, neue Leute zu treffen. Schön, den ganzen Tag leckeres Essen serviert zu bekommen.
Die Stadthalle in Gerolstein ist eine sehr geeignete WordCamp-Location, danke dafür. Aber wenn ich aussuchen könnte, möchte ich nicht mehr in die Eifel, die Steigungen dort auf ganz normalen Straßen waren für mich nicht Nordlicht-tauglich. Ich hatte immer Angst, zu stolpern und dann den ganzen Berg runterzukullern.

Das Wapuu-Maskottchen des WordCamps.

Ergänzung: Die Idee für das Corporate Design (das ich für meine Sketchnotes abgezeichnet habe) stammt von Marius Silvester Kauer. Leider weiß ich nicht, ob auch das Maskottchen, das Wapuu im Bauhaus-Stil, von ihm ist.

9.11.2023